CIRSmedical.de
Was ist CIRSmedical.de?
Bis zum 30. Juni 2020 war es Teil der gemeinsamen Qualitätssicherungsmaßnahmen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Der 108. Deutsche Ärztetag im Jahr 2005 hat die Nutzung eines solchen fachdisziplinübergreifenden Systems ausdrücklich empfohlen.
Ab dem 1. Juli 2020 wird CIRSmedical.de und somit auch das "Netzwerk CIRSmedical.de" durch die Bundesärztekammer organisiert.
Die bisherige Organisationsweise, CIRSmedical.de als Projekt des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) und damit in gemeinsamer Trägerschaft von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung zu betreiben, ist damit abgelöst worden.
Zugang zu CIRSmedical.de und zum Online-Berichtsformular
Wie funktioniert CIRSmedical?
- Der Bericht erfolgt anonym: Es wird nur die Berufsgruppe der/des Berichtenden zum Ereignis festgehalten. Es ist darauf zu achten, dass der Bericht keine Angaben enthält, die Rückschlüsse auf Personen oder Einrichtungen erlauben.
- Die Angaben zum Patienten reduzieren sich auf das Alter und das Geschlecht des Patienten.
- Das Ereignis wird detaillierter erfasst. Neben der Ereignisart werden Ereignisort und Fachdisziplin erfragt. Zentral sind die drei Freitextfelder in denen das Ereignis genau beschrieben werden kann.
- Die Einschätzung des Ereignisses unterscheidet den Schaden (falls eingetreten) und die Häufigkeit des Auftretens des Ereignisses.
- Der Zeitaufwand für einen Bericht beträgt maximal 10 Minuten.
- Die abgegebenen Berichte werden zunächst daraufhin geprüft, ob sie das Prinzip der Anonymität in Bezug auf genannte Personen und Einrichtungen beachten. Ärztliche Experten prüfen dann die inhaltlichen Angaben und geben die Berichte zur Veröffentlichung in CIRSmedical.de frei.
- Die gespeicherten Berichte sind für die Nutzer von cirsmedical.de unter der Rubrik "Fallberichte" einsehbar. Hier besteht auch die Möglichkeit, zu jedem Bericht Kommentare abzugeben.
Aus der Berichtsgruppe CIRSmedical.de entwickelte sich das Netzwerk CIRSmedical.de.
Ab sofort: Zusätzliches Berichtssystem für Sound-Alike-Look-Alike Medikationsfehler. Berichte über Verwechslungen von Medikamenten aufgrund ähnlicher Namen oder Verpackungen/Etiketten können nicht nur ins eigene CIRS, sondern auch in ein spezifisches Berichtssystem des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker e.V. (ADKA) berichtet werden.
Geschichte
- 1995
Grundkonzept CIRSmedical wurde von Prof. D. Scheidegger (Uni Basel) entwickelt, daraus entwickelte sich die Software CIRSmedical. - 2005
KBV: Freischaltung von CIRSmedical.de für Vertragsärzte. 2006 BÄK: Erweiterung auf stationären Bereich. - 2006
Durchführung und Betreuung des Systems beim ÄZQ. - 2008
Einrichtung zusätzlicher spezifischer Berichtsgruppen (einzelne Berichtsgruppen für Krankenhäuser, Fachgesellschaften, Berufsverbände, Ärztekammern, Kassenärztliche Vereinigungen, ambulanten Arztgruppen; z. T. sind diese spezifischen Berichtsgruppen geschlossen und nur für die Angehörigen der Zielgruppe zugänglich). Die Berichte der spezifischen Berichtsgruppen werden nach CIRSmedical.de weitergeleitet, so dass dadurch eine zentrale Datenbank entsteht. - 2008
Einrichtung eines Fachbeirats zur Unterstützung bei der Analyse der Berichte. - 2007 und 2010
Inhaltliche und strukturelle Überarbeitung der Software CIRSmedical. - 2020
Organisation durch die Bundesärztekammer seit Juli 2020. Die bisherige Organisationsweise, CIRSmedical.de als Projekt des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) und damit in gemeinsamer Trägerschaft von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung zu organisieren, ist damit abgelöst worden.
Netzwerk CIRSmedical.de
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Bundesärztekammer haben gemeinsam von 2005 bis 2020 ein offenes, anonymes, bundesweit frei zugängliches Berichts- und Lernsystem zur Verfügung gestellt. Seit 2020 wird es von der Bundesärztekammer organisiert.
Zielgruppe sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens, aber auch alle anderen Internetnutzer haben Zugang zum Berichtsformular und den veröffentlichten Berichten.
Aus der ursprünglichen Berichtsgruppe CIRSmedical.de hat sich durch Einrichten von spezifischen (zum Teil geschlossenen) Berichtsgruppen das Netzwerk CIRSmedical.de gebildet.
In diesem Netzwerk werden die Berichte der spezifischen Berichtsgruppen (Stand vom 26. September 2019) in der zentralen Berichtsgruppe CIRSmedical.de gesammelt, um gemeinsames Lernen für alle zu ermöglichen.
erprobt & professionell |
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non-profit & sicher |
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individuell & selbstbestimmt |
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uneingeschränkt & vernetzt |
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Berichtsgruppen im Netzwerk CIRSmedical.de
Offene CIRS
www.cirs-berlin.de – Mit der Ärztekammer Berlin wurde das regionale Netzwerk CIRS Berlin initiiert. Hierbei wurden CIRS in Berliner Krankenhäusern installiert, die untereinander durch ein regionales Netzwerk verknüpft und gleichzeitig ins Netzwerk CIRSmedical.de eingebunden sind.
www.cirs-ains.de – Mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) wurde CIRSmedical Anästhesiologie entwickelt, in welches das bestehende anästhesiologische Berichtssystem PaSOS integriert wurde.
www.kh-cirs.de – Gemeinsam mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Deutschen Pflegerat wurde das Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland 2.0 gestartet. In diesem System können Krankenhäuser ihre überregional relevanten Fälle berichten. Ziel ist es, überregional wichtige Gefahrenquellen zu ermitteln und diese Informationen über mögliche Maßnahmen zu verbreiten.
www.cirs-msp.de – Gemeinsam mit dem Referenzzentrum Mammographie Berlin wurde das CIRS-MSP eingerichtet. Es richtet sich an ärztliche und nichtärztliche Mitarbeiter aus dem ambulanten sowie stationären Bereich im Mammographie-Screening-Programm.
www.cirs-nrw.de – Das CIRS-NRW ist ein gemeinsames Projekt der Ärztekammern Nordrhein sowie Westfalen-Lippe, der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, der Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein sowie Westfalen-Lippe, der Apothekerkammern Nordrhein sowie Westfalen-Lippe und ist das erste landesweite CIRS in einem Flächenland. Ziel des Projekts ist die Stärkung der Patientensicherheit in Nordrhein-Westfalen. CIRS-NRW richtet sich an alle Ärzte und Ärztinnen, Pflegekräfte und anderen im Gesundheitswesen Tätigen. Vorreiter dieses Projekts war das CIRSmedical-WL (Ärztekammer Westfalen-Lippe gemeinsam mit dem ÄZQ), welches in CIRS-NRW integriert wurde.
Geschlossene CIRS
Mit der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) wurde das CIRS-BLÄK für die Mitglieder der BLÄK eingerichtet.
Mit der München Klinik gGmbH wurde ein CIRS mit Berichtsgruppen für die teilnehmenden Meldekreise der Kliniken eingerichtet. Das System richtet sich an alle Mitarbeiter der fünf Klinikstandorte der München Klinik.
Darüber hinaus gab es eine Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH): Sämtliche Berichte, die in das CIRS der Gesellschaft eingingen, wurden nach CIRSmedical.de weitergeleitet, so dass ein größerer Nutzerkreis von den chirurgischen Fällen profitieren konnte. Mit der Gesellschaft für Risikoberatung mbH, die das lokale Berichtssystem "riskop" in circa 300 Krankenhäusern installiert hat, besteht ebenfalls eine feste Zusammenarbeit. Die Krankenhäuser können ihre Berichte über eine Schnittstelle in das Netzwerk CIRSmedical.de importieren.
CIRS-FÄLLE
Eine Sammlung von CIRS-Fällen aus dem Netzwerk CIRSmedical.de.
Netzwerk CIRS Berlin (www.cirs-berlin.de)
Das Netzwerk CIRS Berlin ist ein einrichtungsübergreifendes regionales Fehlerberichts- und Lernsystem (auch Critical Incident Reporting System, CIRS). Es wird von Einrichtungen des Berliner Gesundheitswesens gemeinsam mit der Ärztekammer Berlin (ÄKB) und der Bundesärztekammer (BÄK) betrieben. Derzeit sind einzig Krankenhäuser beteiligt; das Netzwerk ist jedoch auch offen für Arztpraxen, Praxisnetze und Medizinische Versorgungszentren.
Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland 2.0 (www.kh-cirs.de)
Das Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland (KH-CIRS-Netz-D) ist ein Berichtssystem für sicherheitsrelevante Ereignisse im Krankenhaus, welches dem überregionalen, interprofessionellen und interdisziplinären Lernen dient.
CIRSmedical Anästhesiologie (www.cirs-ains.de)
CIRSmedical Anästhesiologie (CIRS-AINS) ist ein bundesweites Ereignis-Meldesystem (Incident-Reporting-System) für die anonyme Erfassung und Analyse von sicherheitsrelevanten Ereignissen in der Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie.
FAQs
Mit dieser Seite möchten wir denjenigen helfen, die versuchen ein Critical Incident Reporting-System (auch Fehlerberichts- und Lernsystem genannt) in ihren Krankenhäusern einzuführen. Die folgenden Fragen tauchten in der Vergangenheit in dieser oder ähnlicher Form mehrfach auf.
Definitionen
- Kritisches Ereignis (critical incident)
Ein in Ereignis, das zu einem unerwünschten Ereignis führen könnte oder dessen Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht. - Beinahe-Schaden (near miss)
Ein Fehler ohne Schaden, der zu einem Schaden hätte führen können. - Fehler (error)
Eine Handlung oder ein Unterlassen bei dem eine Abweichung vom Plan, ein falscher Plan oder kein Plan vorliegt. Ob daraus ein Schaden entsteht, ist für die Definition des Fehlers irrelevant [Quelle: Reason J. Human Error. Cambridge Univ. Pr., 1990]. - Unerwünschtes Ereignis (adverse event)
Ein schädliches Vorkommnis, das eher auf der Behandlung denn auf der Erkrankung beruht. Es kann vermeidbar oder unvermeidbar sein. - Vermeidbares unerwünschtes Ereignis (preventable adverse event)
Ein unerwünschtes Ereignis, das vermeidbar ist.
Wie führt man ein Critical Incident Reporting-System ein?
Hierzu möchten wir auf die Publikation des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) "Empfehlung zur Einführung von CIRS im Krankenhaus" hinweisen, die auf der Webseite des APS kostenfrei herunter geladen werden kann. Diese Empfehlung ist eine Veröffentlichung der Arbeitsgruppe "CIRS im Krankenhaus" und stellt in sieben Schritten die Einführung eines CIRS im Krankenhaus dar. Empfehlung zur Einführung von CIRS im Krankenhaus.
Ist eine hohe Anzahl von Berichten ein Kennzeichen für ein gut funktionierendes CIRS?
Ob ein CIRS funktioniert, lässt sich leider nicht einfach an der Anzahl der eingehenden Berichte ablesen, allerdings kann die Anzahl der Berichte Hinweise geben. Bei keinen oder sehr wenigen Berichten muss überlegt werden, ob die potentiellen Nutzer ausreichend informiert sind, dem System vertrauen (Anonymität und Sanktionsfreiheit) und ob sie einen Nutzen (schnelles, systemorientiertes Feedback; tatsächliche Veränderungen aufgrund der Berichte) für sich erwarten können.
Hohe oder mittlere Berichtszahlen zeigen üblicherweise, dass die Nutzer das System kennen und als positiv für ihre Arbeit betrachten. In seltenen Fällen können viele Berichte aber auch bedeuten, dass die Nutzer Sanktionen erwarten, wenn gar nichts berichtet wird und dann "aus Angst" irgendetwas berichten. Hierbei wird dann meist oberflächlich über Banalitäten berichtet, um der "Berichtspflicht" Folge zu leisten.
Theoretischer Verlauf von Berichtszahlen:
Bei einer erfolgreichen Einführung eines CIRS wird ein phasenhaften Verlauf der CIRS-Berichtszahlen vermutet. In der ersten Phase steigern sich die Berichtszahlen langsam; immer mehr Nutzer erfahren von der Möglichkeit des CIRS und berichten. In der zweiten Phase wird ein Gipfel erreicht; es wird all das berichtet, was schon lange auffiel und störte. In einer dritten Phase sinken die Berichtszahlen auf ein bestimmtes Niveau leicht ab; kritische Ereignisse werden kontinuierlich berichtet; der "Überhang" an kritischen Ereignisse ist jedoch schon bearbeitet und verursachende Faktoren sind möglicherweise bereits beseitigt worden.
In diesem Zusammenhang möchten wir nochmals die als günstig postulierten Eigenschaften eines CIRS darstellen:
Eigenschaften von erfolgreichen Berichtssystemen | |
Eigenschaft | Erklärung |
sanktionsfrei | Es gibt keinerlei Sanktionen für Berichtende und Nutzer. |
anonym oder streng vertraulich | Die Identität des Berichtenden, des Patienten oder der Institution ist entweder vollständig anonym oder streng vertraulich. Die vertraulichen Daten werden niemals an Dritte weitergegeben. |
freiwillig | Die Abgabe eines Berichts ist freiwillig. |
unabhängig | Das Berichtsprogramm ist von jeglicher Autorität, die Berichtende oder Nutzer bestrafen könnte, unabhängig. |
Analyse durch Experten | Die Berichte werden von Experten analysiert, die die klinische Situation verstehen und zu Grunde liegende Systemfehlern erkennen können. |
zeitnahe Rückmeldung und Umsetzung | Die Berichte werden schnell analysiert und die Ergebnisse bzw. Empfehlungen werden zügig umgesetzt (bei internen IR-Systemen) bzw. für Berichtende und Nutzer veröffentlicht. |
systemorientiert | Die Empfehlungen fokussieren auf Veränderungen von Systemen, Prozessen oder Produkten. |
einfach | Das Berichtsformular ist einfach und für jeden zugänglich. |
Quellen
- Leape LL. Reporting of adverse events. N Engl J Med 2002;347:1633-8.
- World Health Organization (WHO). WHO Draft Guidelines for adverse event reporting and learning systems. From Information to action (2005).
http://apps.who.int/iris/handle/10665/69797 - Barach P, Small SD. Reporting and preventing medical mishaps: lessons from non-medical near miss reporting systems. Br Med J 2000;320:759-63.
- Aktionsbündnis Patientensicherheit. Empfehlung zur Einführung von CIRS im Krankenhaus. (2006). www.aps-ev.de/wp-content/uploads/2016/08/07-07-25-CIRS-Handlungsempfehlung.pdf
- Rall M et al. Charakteristika effektiver Incident-Reporting-Systeme zur Erhöhung der Patientensicherheit. Anästh Intensivmed. 2006;47:S9-S19.
Reason J. Human Error. Cambridge Univ. Pr., 1990.
Was soll in einem CIRS berichtet werden?
Kritische Ereignisse? Beinahe-Schäden? Unerwünschte Ereignisse? Fehler?
Die grundsätzliche Idee von CIRS beruht darauf, aus kritischen Ereignissen, die nicht zu einem Schaden geführt haben (near-miss (Beinahe-Schaden)) zu lernen. Dies gründet sich auf der Überlegung, dass Ereignisse ohne Schäden häufiger sind und einfacher und offener diskutiert werden können, da sie eben keinen Schaden verursacht haben.
Diese Herangehensweise, nur kritische Ereignisse ohne Schaden zu berichten, ist vor allem dann wichtig, wenn das CIRS einem relativ kleinen Nutzerkreis (Abteilung oder Krankenhaus) zur Verfügung steht. Denn bei kleinen Nutzerkreisen ist die Wahrung der absoluten Anonymität manchmal schwierig (Man weiß eben was dem Kollegen passiert ist und kann dann einen Bericht über dieses Ereignis "wiedererkennen").
Wenn bei einem Ereignis Patienten geschädigt wurden, so sollte es im Rahmen eines CIRS nur dann berichtet und veröffentlicht werden, wenn sicher ist, dass die beteiligten Personen oder Institutionen nicht erkannt werden können. Die Anonymität innerhalb des CIRS muss bei Ereignissen mit Schäden 100%ig eingehalten werden, um Sanktionsfreiheit garantieren zu können. Selbstverständlich ist bei Ereignissen mit Schäden – unabhängig davon ob ein solches Ereignis in einem CIRS berichtet wird oder nicht – darauf zu achten, dass alle notwendigen Maßnahmen im Umgang mit Schäden ergriffen werden (z. B. Information des Patienten; Information des Vorgesetzten; ggf. Information des Haftpflichtversicherers etc.)
Ob in einem kritischen Ereignis über welches berichtet wird, tatsächlich ein Fehler im Sinne von Reason (Definition siehe unten) steckt, ist sekundär und sollte beim Berichten keine Rolle spielen.
Manche CIRS erbitten explizit auch Berichte über positive Ereignisse – z. B. Ereignisse bei denen durch richtiges Handeln ein Schaden verhindert werden konnte. Es wird vermutet, dass gerade aus solchen Berichten viel für Vermeidungsstrategien gelernt werden kann. Dieses Prinzip konnte sich jedoch noch nicht weitreichend durchsetzen.
Wie kann man Sanktionsfreiheit erreichen?
Sanktionsfreiheit innerhalb eines CIRS kann nur dann erreicht werden, wenn ausschließlich Ereignisse ohne Schäden berichtet werden oder wenn die Ereignisse mit Schäden aufgrund der Art und Größe des CIRS keiner Person oder Institution mehr zugeordnet werden können.
Kann absolute Anonymität erreicht werden?
Absolute Anonymität ist nur bei sehr großen CIRS (viele potentielle Nutzer) möglich. Bei CIRS in kleinen Abteilungen oder Krankenhäusern kann es immer sein, dass ein Kollege oder Kollegin das Ereignis "wiedererkennt" und auf die handelnden Personen schließen kann. Hier ist es dann besonders wichtig nur Ereignisse mit Beinahe-Schäden zu berichten bzw. zu veröffentlichen.
Grundsätzlich sollte jedoch bei allen CIRS darauf geachtet werden, das im Rahmen des Anonymisierungsprozesses durch die Administratoren personenbezogene Angaben und spezifische Details des Berichts (Laborwerte; Daten etc.) gelöscht bzw. verändert werden.